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Der Weg des Abwassers

Von Ihrem Haushalt fließt das Abwasser über unser Kanalnetz bis in die Kölner Klärwerke. Verfolgen Sie mit uns den Weg des Abwassers und entdecken Sie, was die StEB Köln rund um die Sammlung, Reinigung und Ableitung des Kölner Abwassers tun. Erfahren Sie außerdem, wie Sie selbst das Kölner Wasser und damit auch die Umwelt schützen können.

Wieso hat jede*r mit den StEB Köln zu tun?

In der Küche, im Bad, auf Ihrem Grundstück – überall, wo Abwässer entstehen, sind die StEB Köln aktiv. Unsere Aufgabe ist das Sammeln, Reinigen und Ableiten von Abwasser über unsere Kanalsysteme. Wir fühlen uns für den gesamten Weg des Abwassers verantwortlich.

Um dieser Verantwortung gerecht zu werden und den Weg des Abwassers in Köln zu optimieren, gibt es umfangreiche Maßnahmen, die die wir als StEB Köln planen und umsetzen. Das Landeswassergesetz NRW verpflichtet die Gemeinden, für die Abwasserbeseitigung ein Konzept zu erstellen. Ein solches Abwasserbeseitigungskonzept (ABK) legt den Stand der öffentlichen Abwasserbeseitigung dar und listet unter anderem geplante und bereits umgesetzte Maßnahmen auf. Das ABK ist alle sechs Jahre der zuständigen Behörde zur Prüfung vorzulegen; ggf. ist im jährlichen Turnus über den Stand der Umsetzung zu berichten. Die aktuelle Fassung des ABK steht unter folgendem Link für Sie zum Download bereit – für mehr Transparenz und zur allgemeinen Information.

Die StEB Köln kümmern sich außerdem darum, dass die rund 101.410 Abläufe der Kölner Straßen regelmäßig gereinigt werden.

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Was gehört nicht in den Abfluss oder die Toilette?

Kaum jemand denkt daran, dass die Dinge, die in die Toilette geworfen oder gekippt werden, der Umwelt schaden können. Doch was an Grob- und Schadstoffen in das Abwasser gelangt, landet schließlich auch im Wasserkreislauf. Viele Stoffe belasten nicht nur die Rohrleitungen und das Kanalnetz, sie können auch den biologischen Reinigungsprozess der Kläranlagen stören.

In den Kläranlagen müssen die Grob- und Schadstoffe mit hohem Aufwand aus dem Abwasser herausgefiltert und entsorgt werden. Dieser zusätzliche Aufwand landet schließlich wieder bei den Einwohner*innen Kölns: Er wird durch die Abwassergebühren kompensiert.

Feuchttücher wie Allzweck-, Bodenreinigungs-, Baby-, Brillen-, Erfrischungs- und Abschminktücher sowie auch feuchtes Toilettenpapier behindern, zum Beispiel durch Verstopfen der Pumpanlagen, die Abwasserleitung im Kanalnetz und erzeugen so unerwünschten Rückstau - unter Umständen bis in die privaten Keller hinein - und in jedem Fall Instandsetzungskosten.

Eine besondere Rolle spielen unsachgemäß über die Toilette entsorgte abgelaufene Arzneimittel. Diese belasten dann in Form von Spurenstoffen den Wasserkreislauf. So lassen sich derzeit über 150 Arzneimittelwirkstoffe in deutschen Gewässern nachweisen.

Häufig gestellte Fragen zum Thema: Was gehört nicht in den Abfluss oder die Toilette?

Welches sind Dinge, die fälschlicherweise in der Toilette entsorgt werden?

Nicht in die Toilette gehören zum Beispiel Küchenabfälle, Hygieneartikel wie Slipeinlagen, Tampons, Windeln, Binden, Feuchttücher (wie Allzweck-, Bodenreinigungs-, Baby-, Brillen-, Erfrischungs- und Abschminktücher oder feuchtes Toilettenpapier), Medikamente, Brat- und Frittierfette, Speiseöle, Zigarettenkippen, Textilien, Katzenstreu oder Laugen, Säuren, Farben, Lacke und Verdünner.

Informieren Sie sich in unserem Flyer (PDF) umfassend darüber, was nicht ins Abwasser gehört und wo Sie diese Dinge stattdessen entsorgen können.

Welche Probleme werden verursacht, wenn z.B. Küchenabfälle, Medikamente, Chemikalien oder sogar Bauschutt in der Toilette entsorgt werden?

Grob- und Schadstoffe, die über die Toilette oder das Waschbecken entsorgt werden, kommen ins Abwasser und damit in den Wasserkreislauf. Sie müssen von den StEB Köln mit hohem zusätzlichem Aufwand wieder herausgeholt und gewissenhaft entsorgt werden, da sie beispielsweise den Rohrleitungen und den modernen Kläranlagen schwer zu schaffen machen können.
Dieser zusätzliche Aufwand spiegelt sich auch in der Höhe der Abwassergebühren wider.

Nicht alle Stoffe können vollständig herausgeholt werden und schädigen eventuell sogar die Gewässer.

Wie entsorge ich Medikamentenreste richtig?

Medikamentenreste oder abgelaufene Arzneien gehören nicht in Toilette oder Abfluss, sondern sollten über den Hausmüll oder ggf. die Apotheke entsorgt werden. Denn immer mehr Spurenstoffe von Medikamenten reichern sich in sehr geringen Konzentrationen im Wasserkreislauf an – im Oberflächenwasser, im Grundwasser und sogar im Trinkwasser. Diese können selbst in modernen Kläranlagen nur zum Teil herausgefiltert werden.

Detaillierte Informationen zum richtigen Umgang mit Medikamentenresten finden Sie auf unserer Informationsseite www.ganzklarkoeln.de .

Hat sich die Rattenproblematik in den vergangenen Jahren verschlimmert und woher kommt sie?

Es gibt keine besondere Problematik. Wie viele Ratten es in Köln gibt, kann nicht beziffert werden. Daher gibt es auch keine Verschlimmerung. Ratten gibt es in jeder Großstadt, in jeder Kleinstadt und auch in jedem Dorf.

Findet das Rattenproblem nur in den Kanalisationen oder auch an der Oberfläche statt?

Auch an der Oberfläche, daher ist es kein spezielles Kanalisationsthema.

Wie versuchen die Kölner Stadtentwässerungsbetriebe prophylaktisch dagegen zu wirken?

Da Ratten sich auch an der Oberfläche aufhalten und dies daher kein spezielles Kanalisationsthema ist, werden als Gegenmaßnahmen z.B. Köder an exponierten Stellen, die besonders befallen sind, ausgelegt. Betroffene Bereiche können beispielsweise große Wohnblocks sein, wo erfahrungsgemäß der Müll neben den Tonnen liegt. Auch im Bereich von Imbissbuden/Gaststätten halten sich Ratten gerne auf.

Wie sieht die Prognose für die Zukunft aus (Ratten, Medikamentenresistenzen etc.)?

Je besser wir uns alle an eine korrekte Abfallentsorgung halten, umso schwerer haben es z. B. Ratten, und Medikamentensubstanzen gelangen nicht ins Abwasser.

Helfen Sie mit – jede*r kann dazu beitragen, das Abwasser so wenig wie möglich zu belasten, die Umwelt zu schützen und für sauberes Wasser zu sorgen. Der folgende Flyer unterstützt Sie dabei und zeigt, was nicht ins Abwasser gehört.

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Wie gelangt das Regenwasser von den Straßen in den Kanal?

Das Regenwasser fließt über einen Straßenablauf oder Sinkkasten, auch Gully genannt, von der Straße in die Kanalisation.

Über den folgenden Link können Sie sich über die Funktionsweise und unsere Reinigungszyklen im Kölner Stadtgebiet informieren. Außerdem erfahren Sie, woran Sie einen verstopften Gully erkennen und wie Sie uns in diesem Fall unterstützen können.

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Was geschieht im Kanalnetz?

Inliner-Kanalsanierung Oskar-Jäger-Straße in Köln-Ehrenfeld

Das Abwasser der Stadt wird über ein Kanalnetz von rund 2.400 Kilometern Länge zu den fünf Kölner Kläranlagen abgeleitet. Hier wird es gereinigt, bevor es in den Rhein fließt.

Der Betrieb der Kanalisation erfolgt überwiegend im Mischsystem. Dabei wird Regen- und Schmutzwasser gemeinsam in den Kanal geleitet. Damit die Mischwasserkanäle bei starken Regenfällen nicht überlastet werden, wurden zusätzliche Stauräume und Entlastungsbauwerke geschaffen. Aufgrund der örtlichen Verhältnisse existieren in einzelnen Gebieten Trennsysteme zur Regenwasserableitung. Dabei wird das Regenwasser in die nächstgelegenen Gewässer geleitet.

Damit das Kanalnetz optimal funktioniert, müssen die Kanäle regelmäßig gereinigt, inspiziert und ausgebessert werden. Auch in Zukunft möchten wir den Abflussbetrieb weiter optimieren, ohne größere bautechnische Veränderungen am Kanalnetz vorzunehmen.

Erfahren Sie mehr über Kanalsanierung und -erneuerung in unseren Flyern:

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Wie gelangt das Abwasser von der linken auf die rechte Rheinseite?

Das zu reinigende Abwasser wird über einen Düker unter dem Rhein von Köln-Niehl nach Köln-Stammheim, dem Standort unseres Großklärwerks, befördert. Der 470 Meter lange Düker ist eine Druckleitung und besteht aus zwei Rohren mit Durchmessern von 1,85 und 1,25 Metern.

Querschnitt eines Dükers; Bildquelle: Machbarkeitsstudie StEB Köln

Der Düker wurde 1928 erbaut und ist aufgrund seines hohen Alters dringend erneuerungsbedürftig, denn er entspricht nicht mehr den technischen Standards des 21. Jahrhunderts. Dadurch besteht ein erhöhtes Risiko von Bruch und Leckage, was im schlimmsten Fall zu immensen Schäden für die Umwelt und insbesondere den Rhein führen würde. Um weiterhin eine sichere Abwasserentsorgung für die Stadt Köln zu gewährleisten, haben sich die StEB Köln entschieden, einen neuen Rheindüker zu bauen – eine Investition für ein zukunftsfähiges Kölner Abwassersystem!

Ausführliche Informationen zum Projekt erhalten Sie unter www.rheindüker.de .

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Führt die Abwasserableitung und -reinigung zu Gerüchen?

Frisches Abwasser stinkt nicht! Das glauben Sie nicht? Das muss Ihnen auch erläutert werden. Natürlich riecht auch frisches Abwasser.
Der Satz will sagen, dass Abwasser, das ausreichend mit Sauerstoff versorgt ist, unter normalen Umständen nur ausnahmsweise auf der Straße wahrgenommen wird.

Das macht sich das Kölner Kanalnetz zu Nutze. Es handelt sich um ein offenes System, bei dem über Kanalschächte und Lüftungsöffnungen Umgebungsluft zugeführt wird. Somit kann darüber eine ausreichende Versorgung des Abwassers mit Sauerstoff stattfinden. Das Abwasser bleibt in diesem Sinne frisch und führt in der Regel nicht zu unangenehmen, wahrnehmbaren Gerüchen.

Das Abwasser wie auch das Regenwasser wird in Köln überwiegend gemeinsam in Kanälen dem Klärwerk zugeführt. Wie in ganz Mitteleuropa haben wir auch in Köln die sogenannte Schwemmkanalisation. Die Kanäle sind so berechnet und gebaut, dass auch in der Nacht, wenn weniger Abwasser entsteht, die üblichen im Abwasser enthaltenen Feststoffe weiter geschwemmt werden und sich nicht etwa ablagern. Gerade in Ablagerungen können Fäulnisprozesse ablaufen, deren Abbauprodukte wie Schwefelwasserstoff ursächlich für unangenehm, wahrnehmbare Geruchsbildungen sind.

Völlig geruchsfrei kann eine Kanalisation, kann ein Klärwerk nicht betrieben werden. Gerade im Spätsommer und Herbst findet bei relativ warmem Wasser und kühler Luft eine Luftbewegung aus dem Kanal heraus statt. Gerüche sind dann zwar unvermeidlich, sie sind allerdings in der Regel nur unmittelbar über den Kanalschächten auf der Straße wahrnehmbar.

Aufgrund der klimatischen Entwicklungen und dem Rückgang des Verbrauchs von Trinkwasser können dennoch an einigen Stellen üble Gerüche auftreten. Erfahren Sie hier, welche Bedingungen dazu beitragen, was die StEB Köln dagegen tun und wie sie sich verhalten können, wenn Sie Gerüche wahrnehmen.

Fünf Fragen und Antworten zum Thema:

Unter welchen Bedingungen treten Gerüche auf?

Die Sommer in Deutschland werden aufgrund der Klimaveränderungen heißer und es kann zu längeren Trockenperioden kommen. Die Einwohner*innen verbrauchen weniger Trinkwasser und die Industrie stellt immer mehr auf wasserarme Verfahren um. Dies zeigt sich auch in Köln, wo der Wasserverbrauch seit 1990 bei konstanter Bevölkerungszahl um zwanzig Prozent gesunken ist.

Im Sinne des Wasserschutzes ist dies erwünscht. Die Nebenwirkung ist jedoch auch, dass die Fließgeschwindigkeiten im Kanal sinken und zumindest für das häusliche Abwasser weniger Wasser zum Wegschwemmen der Schmutzfracht zur Verfügung steht und auch das alte Wasser selber mehr Zeit hat, in Fäulnis überzugehen. Unter ungünstigen Bedingungen fördert dies die Entstehung von Fäulnisprozessen, wobei geruchsintensive Stoffwechselprodukte, z.B. Schwefelwasserstoff, entstehen können.

Neben dem Kanalnetz können auch Gerüche in Klärwerken entstehen. Klärwerke müssen ständig laufen, sind aber auch der Alterung unterworfen und werden daher regelmäßig instandgesetzt und modernisiert. Dazu gehört, dass Vorrichtungen des Geruchschutzes vorübergehend entfernt oder deaktiviert werden müssen. Bei kleineren Kläranlagen können sich auch vorübergehende Schmutzfrachtstöße aus der Industrie bemerkbar machen.

Die Baugesetzgebung berücksichtigt diese Verhältnisse, indem für die Bauplanung Mindestabstände von 300 m für mittelgroße und 500 m für große Kläranlagen vorgeschrieben werden. Die Kölner Kläranlagen Stammheim und Langel sind in diesem Sinne große Anlagen (> 100.000 Einwohnerwerte), die weiteren noch mittelgroße. Historisch bedingt ist die Wohnbebauung besonders an den Standorten Stammheim, Rodenkirchen und Wahn leider schon näher an die Kläranlagen herangerückt.

Was tun die StEB Köln um Gerüche zu vermeiden?

Die Kölner Kanäle werden von den StEB Köln gereinigt, um fäulnisbegünstigende Ablagerungen zu verhindern. Im Stadtgebiet gibt es bekannte Problemstellen, die individuell - teilweise auch monatlich- gereinigt werden. Zusätzlich erfolgt die Reinigung bei erkanntem Bedarf.

Bei den meisten Kanälen funktioniert das Schwemmprinzip sehr gut. Feststoffe werden zuverlässig weitertransportiert. An der Kanalwand wächst regelmäßig die sogenannte Sielhaut, ein Biofilm aus Bakterienschleim. Diese Sielhaut baut zwar auch Nährstoffe ab, ist also in den Prozess der Geruchsentstehung eingebunden, jedoch ist sie im Normalfall unproblematisch. Sie löst sich bei einer gewissen Dicke selber von der Kanalwand oder wird bei Starkregen weggespült.

Gerade die Zulaufsammler, die Kanäle kurz vor den Kläranlagen, wurden von den StEB Köln regelmäßig begangen. Dabei konnte unabhängig von der Kanalreinigung festgestellt werden, dass der Geruch von der fließenden Wasserwelle ausgeht und nicht von der Sielhaut.

Wie wird das Abwasser frisch gehalten?

Da die StEB Köln auf den Rückgang des Wasserverbrauchs und andere geruchsverschärfende Rahmenbedingungen keinen Einfluss haben, wird an einigen Stellen das Abwasser durch Zugabe von sauerstoffhaltigen Chemikalien frisch gehalten. Damit soll das Entstehen von Fäulnisprozessen möglichst hinausgezögert werden. Wir verwenden dazu Calciumnitrat. Es ist neben Calcium-Magnesiumnitrat die einzige großtechnisch und wirtschaftlich herstellbare flüssige Nitratform. Damit wird die Grundlast der Belastung abgesenkt. Da es sich um ein eher träges biologisches System handelt, können nicht alle Spitzenbelastungen behandelt werden.

Die Auswahl von Dosierstandorten und die Einstellung der richtigen Dosierung sind aufwändig. Mit Erfolg wird Nitrat in die großen linksrheinischen Zulaufsammler und im Netz Rodenkirchen eingesetzt. Dosierungen im Netz Langel (linkrheinisch) wurden mit Abnahme der Geruchsbelastung zurückgefahren. Im rechtsrheinischen Köln haben verschiedene Tests von Dosierstandorten bisher keine zufriedenstellenden Ergebnisse gezeigt.

Was können Sie bei akutem Gestank tun?

Tritt Abwassergeruch abseits der großen Sammler auf, so kann ein lokales Problem vorliegen. Das können Ablagerungen im Kanal, Verstopfungen von Regenbecken aber auch Abflusshindernisse in privaten Leitungen sein. Nach Möglichkeit suchen die Mitarbeitenden der StEB Köln nach der Ursache und beseitigen diese, wenn sie im öffentlichen Kanal gefunden wird.

Daher zögern Sie nicht, melden Sie uns länger anhaltenden Geruch. Bitte wählen Sie dazu unser Bürgertelefon: 0221 221-26868 oder senden Sie ihre Mail an anliegenmanagement@steb-koeln.de .
Ihr Anliegen wird unverzüglich an die zuständigen Mitarbeitenden weitergeleitet. Wichtig ist eine möglichst genaue örtliche und zeitliche Beschreibung des Geruchsaufkommens.

Bei den großen Sammlern, in denen anaerobe Verhältnisse vorliegen können, helfen nur langfristige Maßnahmen.

Ist Geruch messbar?

Ja und nein. Elektronische Geruchssensoren werden in der Industrie bereits eingesetzt und zwar dort, wo definierte Geruchsstoffe auftreten. Beim Vielstoffgemisch aus Kanal und Kläranlage versagen heute aber noch automatische Systeme. Die StEB Köln verfolgen die Entwicklung und wollen alltagstaugliche Systeme künftig gerne einsetzen.

Im Abwasserbereich muss man sich mit menschlichen Nasen helfen. Die Erfassung von Immissionen ist allerdings sehr aufwändig. Eine normgerechte Messreihe benötigt mindestens ein halbes Jahr Begehung durch Prüfer*innen und ist auch nur in der Lage, die Situation in zeitlich und örtlich grobem Raster zu beschreiben. Kurzzeitige und lokale Ereignisse werden mitunter nicht erfasst, da die Wertungen einer statistischen Glättung unterliegen.

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In welchen Klärwerken landet das Abwasser?

Das Abwasser wird zu den fünf Kölner Kläranlagen in Stammheim, Langel, Rodenkirchen, Weiden und Wahn geleitet. Dort wird es gereinigt und schließlich in den Rhein geleitet.

Für die Zukunftsfähigkeit Kölns: Ausbau des Großklärwerks Köln-Stammheim

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Wie wird in den Klärwerken regenerativ gewirtschaftet?

Im Jahr 2021 haben wir 71,8 Millionen Kubikmeter Schmutzwasser gereinigt und in den Rhein eingeleitet. 570 Tonnen Sand, 4.234 Tonnen Rechengut und 66.717 Tonnen Klärschlamm mit Phosphor, Stickstoff, Kohlenstoff und anderen Stoffen haben wir dabei in unseren Klärwerken aus dem Schmutzwasser geholt. Rechengut und Klärschlamm sind für uns hierbei nicht einfach Abfall, sondern eine Quelle, um Rohstoffe und Energie zurückzugewinnen. An der Entwicklung der zukünftigen Phosphorrückgewinnung arbeiten wir derzeit, Energiegewinnung spielt aber bereits eine wichtige Rolle bei uns. Aus der Klärschlammfaulung und der Co-Fermentation von Bioabfällen erzeugen wir mittels Blockheizkraftwerken Strom und Wärmeenergie. Bis 2030 wollen wir klimaneutral sein und auch Energie für die Stadt Köln erzeugen. Mit der Abwärme unserer Stromproduktion auf dem Großklärwerk Stammheim versorgen wir schon 1.700 Wohnungen und 100 Einfamilienhäuser mit Fernwärme.

Abwasserreinigung, Gewinnung und Weiterverwendung von Klärschlamm, Sand und Rechengut sowie Energie-Gewinnung - es laufen viele Prozesse in einem Klärwerk ab. Sie werden in der Grafik "Auf dem Weg zum regenerativen Wirtschaften in unseren Klärwerken" dargestellt.

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Wie wird der Klärschlamm verwertet?

Die Änderung der Klärschlamm- und Düngeverordnung stellt die StEB Köln vor neue Herausforderungen. Um die Klärschlammentsorgung auch in Zukunft zu sichern, planen die StEB Köln mit den Stadtwerken Köln und weiteren Partnern ein Projekt zum Bau und Betrieb einer Klärschlammverbrennungsanlage in Köln-Merkenich.

Klärschlammverwertung

Ausführliche Informationen zum Projekt und zur nachhaltigen Klärschlammverwertung in Köln Merkenich erhalten Sie hier.

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Klärschlammverwertung
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Kann man die Wärme des Abwassers nutzen?

Abwasser ist nicht kalt. Selbst im Winter liegt die Abwassertemperatur in der Regel zwischen 10 und 15°C. Bei günstigen Bedingungen kann es sich finanziell lohnen, mit Abwasserwärme Gebäude zu heizen. In einer Großstadt wie Köln fließt immer Abwasser. Die StEB Köln haben hierzu im Projekt "Celsius" - Wärme aus Abwasser der SmartCity Cologne eine Abwasserwärmepotentialkarte erstellt. Die Karte soll helfen, diese regenerative Energiequelle zu erschließen.

Projektpartner sind die Stadt Köln, die RheinEnergie und die StEB Köln. Auf der Seite SmartCity Cologne und in unserer Lesehilfe zur Abwasserwärmepotentialkarte können können Sie sich weiter informieren.

Abwasserwärmepotentiale im Kanal

Abwasserwärmepotentiale im Kölner Kanalnetz

Abwasserwärmepotentialkarte

Die Potentialkarte zeigt einen Teil des unterirdischen Kölner Kanalnetzes.
Auf ihr sind nur solche Kanäle dargestellt, die groß genug sind, damit dort ein Wärmetauscher eingebaut werden kann und in denen immer eine gewisse Menge Abwasser fließt. Ob die Abwassermenge für eine geplante Beheizung ausreicht, muss in einer individuellen Studie durch Fachleute untersucht werden.

Die Potentialkarte hilft dabei herauszufinden, wie weit ein Gebäude vom jeweiligen Kanal entfernt liegt. Denn über diese Distanz müssen Rohre verlegt werden, durch die das erwärmte Wasser zwischen Wärmetauscher und Wärmepumpe strömt.
Erfahren Sie mehr in unserer "Lesehilfe zur Abwasserwärmepotentialkarte".

Gregor Bergrath, StEB Köln

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